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Der Wald - Heimat der Honigbiene
Der Wald mit Nektar-und Pollenreichen Salweiden, Linden, Tannen und Fichten, Heidekräutern und mit Beerensträuchern bewachsenen Flächen bot den wilden Bienenvölkern beste Lebensgrundlagen.
Die Honigbiene hat nahezu über den gesamten Zeitraum ihrer erdgeschichtlichen Entwicklung im Wald gelebt. Erst mit den Zeidlern begann ihr kurzer Weg hin zum Haustier der Imker. Waren die künstlich geschaffenen Baumhöhlungen noch von wild lebenden Bienenvölkern bewohnt, zersägten die Zeidler die Bäume und stellten die von den Bienen besetzten Baumteile, die so genannten „Klotzbeuten“, in den Ortschaften auf. Mit der für den Imker weitaus bequemeren Bodenaufstellung begann die intensive Nutzung der Bienenvölker und am 11. Juli 1928 wurde die Honigbiene durch den Reichstag zum nutzbaren Haustier erklärt.
Nach wie vor ist der Wald Lebensraum für die Honigbienen, denn sie finden darin viele unverzichtbare Nahrungsquellen. Ohne die Erträge aus der Waldtracht wäre die Imkerei in Mitteleuropa nicht mehr existenzfähig.
Alle fossilen Honigbienenfunde sind im Baumharz Bernstein eingeschlossen.
Die älteste fossile Biene (Cretotrigona Prisma- Foto links) wurde im amerikanischen Staat New Jersey gefunden. Sie wird auf ein Alter von ca. 75 bis 92 Millionen Jahren datiert. (Foto rechts Apis henshawi COCKERELL)
Noch vor hundert Jahren war unsere Landschaft reich an vielfältigen Biotopen und wertvollen Lebensräumen. Sie boten den heimischen Tier- und Pflanzenarten und natürlich auch der Honigbiene optimale Lebensbedingungen. Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts sammelten die Honigbienen einen Großteil ihrer Nahrung auch aus den Wildkräutern, die in den Getreidefeldern wuchsen.
In Folge der zunehmenden Intensivierung der Landnutzung mit Monokultur und konsequenter Flurbereinigung ist heute in vielen Regionen das Nahrungsangebot für Honigbienen nicht mehr ausreichend gewährleistet. Aus diesem Grund werden unsere naturnah bewirtschafteten Wälder für den Erhalt gesunder Bienenpopulationen immer wichtiger.
Die Technik der traditionellen Zeidlerei mit Haltung der Bienenvölker in vom Menschen errichteten Baumhöhlen bietet eine erprobte Möglichkeit, die Honigbienen an ihren angestammten Platz zurück zu bringen und ihnen damit verbesserte Lebensgrundlagen zu bieten. Parallel dazu können im Zuge einer naturgemäßen Waldbewirtschaftung bienenförderliche Maßnahmen und die langfristige Rückgewinnung natürlicher Nistplätze angestrebt werden.